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Wenn Politik auf Alltag trifft:

  • sholzer4
  • 20. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit

Regierungsrat Armin Hartmann besucht die Stiftung Dreipunkt


Von links nach rechts: Marco Limacher, Michael von Ah, Regierungsrat Armin Hartmann, Heinz Siegenthaler.
Von links nach rechts: Marco Limacher, Michael von Ah, Regierungsrat Armin Hartmann, Heinz Siegenthaler.

Bildungspolitik entsteht selten am Schreibtisch. Sie entsteht dort, wo Jugendliche lernen, scheitern, neu anfangen und begleitet werden. Genau diesen Alltag wollte Luzerns Regierungsrat Armin Hartmann kennenlernen und besuchte unsere Stiftung Dreipunkt in Luzern. Für ihn ein wichtiger Einblick in ein Angebot, das sich an der Schnittstelle von Schule und Berufsbildung bewegt. Er wollte sehen, hören und erfahren, wie Bildung aussieht, wenn sie mitten im Leben passiert. Und wie es gelingt, Jugendliche zu stärken, die oft schon viel tragen mussten.


Woher der Name kommt – und was er bedeutet


Gleich zu Beginn fragte Armin Hartmann nach der Entstehung des Namens Dreipunkt. Stiftungspräsident Heinz Siegenthaler erzählte die Geschichte aus dem Klettersport: Drei Kontaktpunkte braucht es, um sicher Halt zu finden. Zwei Hände, ein Fuss. Oder umgekehrt. Der Gedanke ist simpel und stark: Auch Jugendliche brauchen Stabilität. Dreipunkt bietet dieses Sicherheitsnetz – fachlich, menschlich und verlässlich.


Stiftung Dreipunkt: Ein Haus voller Möglichkeiten

Besuch im Klassenzimmer der Stiftung Dreipunkt.

Beim Rundgang durch die Stiftung führte Geschäftsführer Marco Limacher durch Schulzimmer, Ateliers und Werkstätten. Hier entsteht Struktur, wo der Alltag manchmal aus den Fugen geraten ist. Es gibt Auszeit- und Übertrittsklassen, Berufsschulvorbereitung, individuelle Begleitungen beim Bewerbungsdossier, Werkstätten und ein Motivationssemester, das Jugendliche nicht einfach in Schubladen sortiert, sondern ihnen Wege öffnet.


Hinsehen statt übersehen


Ein Schwerpunkt des Gesprächs drehte sich um Jugendliche, die nicht auffallen. Lautere Kinder ziehen automatisch Aufmerksamkeit auf sich. Doch die Stillen, die Rückgezogenen, sind oft nicht auf dem Radar und gleiten zu oft durch das Raster.

Armin Hartmann nahm diesen Gedanken auf. Ihm ist wichtig, dass man nicht nur Systeme debattiert, sondern Menschen sieht. Persönliche Besuche gehören für ihn dazu: in Schulen, in Betrieben, jetzt bei Dreipunkt. Nähe schafft Erkenntnis.

Doch er stellte auch eine direkte Frage: Welche Lösungen braucht es?


Dreipunkt antwortete deutlich: Mehr regelmässiger Austausch zwischen Schulen und den involvierten Fachstellen, gemeinsame Fallbesprechungen und Unterstützung, die früher ansetzt, nicht erst in der Krise.


Frühintervention und starke Schnittstellen


Hier zeigte sich ein gemeinsames Anliegen: Bedarfsgerechte Unterstützung. Armin Hartmann setzt bildungspolitisch stark auf Frühintervention, weil sie individuelle Chancen verbessert, Belastungen in Regelklassen senkt und langfristig Kosten spart.

Dreipunkt arbeitet genau dort, wo Schul- und Jugendhilfe und Berufsbildung zusammenkommen. Diese Schnittstelle ist anspruchsvoll, aber entscheidend. Frühzeitiges Erkennen, klare Zuweisungen und koordiniertes Handeln verhindern, dass Jugendliche jahrelang durchs System wandern, ohne passende Hilfe zu erhalten.

Damit das gelingt, braucht es verlässliche politische Rahmenbedingungen:


  • klare Zuweisungswege

  • verbindliche Zusammenarbeit zwischen Behörden, Schulen und Fachstellen   

  • regelmässige Fallkonferenzen, damit schwierige Situationen früh gemeinsam angeschaut werden können

Diese strukturierte Zusammenarbeit stärkt die Jugendlichen und entlastet gleichzeitig die Schulen.


Herausforderungen, die mehr als gute Absichten brauchen


Beim Gespräch ging es auch um das, was Dreipunkt zusätzlich stärkt – und was noch fehlt:

  • Stabile Finanzierung, um Angebote, Fachpersonen und Projekte langfristig halten zu können.

  • Projekte gegen Absentismus, inklusive niederschwelliger Begleitung bis zur Haustür.

  • Wohnmöglichkeiten für Jugendliche, die zuhause keine Stabilität haben.


Ein Besuch, der bleibt

Armin Hartmann zeigte sich beeindruckt von den vielfältigen Lernorten, den Ateliers, den Werkstätten und der individuellen Förderung, die Dreipunkt auszeichnet. Und ja – die Holzofen-Brötli fanden ebenfalls lobende Erwähnung.

Doch mehr als das: Der Regierungsrat sah ein Bildungshaus, das Jugendlichen nicht nur Wissen vermittelt, sondern Boden unter den Füssen gibt.


Gemeinsam Bildungswege stärken


Der Besuch zeigt: Wenn Politik und Praxis sich begegnen, entstehen nicht nur Bilder, sondern neue Perspektiven.


Wir danken Regierungsrat Armin Hartmann für den offenen Austausch, das Interesse und die Bereitschaft, hinzuhören. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass junge Menschen im Kanton Luzern nicht nur begleitet, sondern gestärkt in ihre Zukunft starten.

Besuch in der USM-Werkstatt der Stiftung Dreipunkt

 
 
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